Hundesignale - Grafschaft-Toggenburg

Schweiz

Französisch Bulldogge / French Bulldog

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Hundesignale

Hunde Infos

Vorwort:

In menschlichen Beziehungen ist die Sprache wichtig um zu verstehen was das Gegenüber uns mitteilen will.
Bei unseren Hunden müssen wir die Signale des Hundes erkennen um zu verstehen was dieser uns sagen möchte. Jeder Hundehalter kennt den Blick und die Körpersprache seines Hundes wenn er Sie bittet etwas von Ihrer Speise abzugeben. Doch viele andere Mitteilungen unserer Hund verstehen wir nicht und es wird zur Einweg-Kommunikation:

Wir teilen dem Hund etwas mit, und er soll lernen, das zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren. Wir sprechen zu unserem Hund und nicht mit ihm.

Dabei zeigen uns unsere Hunde laufend die Signale, wie sie sich fühlen und was sie denken. Sie verfügen über ein umfangreiches Signal-Repertoire, mit dem sie zu Artgenossen und Menschen gleichermassen "sprechen". Doch wir vermenschlichen unser Hund und wollen die Signale die vom Hund aus kommen nicht verstehen.

Um Sie lieber Hundehalter die Signale die Ihr Hund Ihnen wie auch seinen Artgenossen sendet etwas zu entschlüsseln, versuche ich Ihnen diese etwas näher zu bringen. Vielleicht verstehen Sie Ihren oder fremde Hund dann etwas besser.


Wann sendet Ihr Hund Beschwichtigungssignale?

Unsere Hunde senden immer dann Beschwichtigungssignale aus, wenn sie etwas beunruhigt oder sie merken, dass jemand anderes - Hund oder Mensch - beunruhigt ist. Sie beschwichtigen damit sich selber genau so wie ihr Gegenüber.

Diese Signale werden bei der Begegnung mit Artgenossen genau so angewandt wie im Umgang mit uns Zweibeinern - mit nur einem Unterschied: Hunde erhalten unter ihresgleichen immer eine Antwort auf ausgesandte Beschwichtigungssignale. Das Gegenüber signalisiert z.B. "Alles klar, ich habe erkannt, dass du beunruhigt bist - von mir geht keine Gefahr aus, entspann dich wieder". Der Umgang mit Menschen hingegen kann für den Hund frustrierend sein. Er spricht zu uns, teilt uns seine Befindlichkeit mit - und wir antworten ihm nicht. Oder noch schlimmer: Wir bestrafen ihn manchmal sogar, wenn er seine Signale zeigt, weil wir seine Signale irrtümlich als Ungehorsam oder Sturheit deuten.
Bestimmt haben Sie das ein oder andere der folgenden Beschwichtigungssignale schon bei Ihrem Hund beobachtet. Ich kann Ihnen hier nicht abschliessend alle Signale erklären, doch die gängigsten sollen Ihnen helfen die Sprache und die Signale vom Hund etwas besser zu verstehen.

  • Schlecken der Nase oder Züngeln


Das "Züngeln" gehört wohl zu den am häufigsten angewandten Signalen. Es kann ganz kurz sein, aber auch deutlich wahrnehmbar gezeigt werden. Wenn wir Menschen gereizt oder aufgeregt sind, reagieren Hunde häufig mit Züngeln, um uns zu beruhigen. Sich selber versucht er auch mit Nasenschlecken oder leichtem züngeln zu beruhigen, wenn z.B. ein grösserer Hund, mehrere Hunde oder Menschen ihm zu nahe kommen.

  • Blinzeln oder Augen etwas zukneifen


Hunde beschwichtigen auch, indem sie die Augen zusammenkneifen oder blinzeln. Einige senken auch den Blick oder lassen die Augen von rechts nach links wandern. Das kommt zum Beispiel vor, wenn wir unseren Hunden ins Gesicht starren oder die Kamera auf sie richten, genau so aber im Kontakt zu anderen Hunden. Das Gegenteil einer Beschwichtigung wäre direktes in die Augen starren. Das ist ein Ausdruck der Aggressivität.

  • Kopf zur Seite drehen


Das Abwenden des Blickes oder sogar des gesamten Kopfes ist ein oft zu beobachtendes Beschwichtigungssignal. Ohnehin gilt direkter Blickkontakt unter Hunden als unhöflich und wird demnach tunlichst vermieden. Darum lieber Mensch, mache es wie der Hund und vermeide den direkten Augenkontakt.

  • Gähnen


Auch das haben Sie bestimmt schon bei Ihrem Hund gesehen. Vielleicht gähnt Ihr Hund auch ab und an, wenn Sie Anstalten machen, zum Spaziergang aufzubrechen und weil er das alles sehr aufregend findet beruhigt er sich selber durch das Gähnen. Aber auch zu viel Körperkontakt, sei es von anderen Hunden oder von uns Menschen zeigen unsere Hunde mit gähnen an.

  • Sich abwenden oder sich mit dem Rücken zum Hund oder Menschen stellen


Hunde beschwichtigen uns Menschen und ihresgleichen, indem sie sich umdrehen und ihrem Gegenüber den Rücken zudrehen. Einige Hunde drehen sich bei der Begrüßung ihrer Menschen um und strecken ihnen ihren Rücken entgegen. Als Mensch verstehen wir das als unhöflich. Aber der Hund zeigt mit diesem Signal, von mir geht keine Gefahr aus, du kannst Dich beruhigen.

  • Bewegungen verlangsamen, stehen bleiben oder hinlegen


Zum Beispiel folgende Situation:
Sie rufen Ihren Hund energisch, weil ein Auto sich auf Ihrem Weg nähert. Der sonst schnell zu Ihnen kommende Hund kommt jetzt ganz langsam auf Sie zu, oder er steht plötzlich wie angewurzelt da und bewegt sich keinen Millimeter mehr.
Dieser hektische oder schon etwas gereizte Rufton ist Ihr Hund von Ihnen nicht gewohnt. Seine Verlangsamung oder das stehen bleiben ist ein gut gemeinter Beschwichtigungsversuch Ihres Hundes. Er merkt an unserer Stimme und an unserer Körperhaltung, dass wir angespannt sind, und versucht seinerseits alles, um die Situation zu entspannen. Leider missverstehen wir Menschen das oft gründlich: "Warum um Himmels Willen ist der Hund so langsam, wenn es darauf ankommt?" Sein Beschwichtigungsversuch wird von uns als Ungehorsam, Ignoranz oder "Dominanz" interpretiert. Auch Hunde unter sich zeigen dieses Beschwichtigungssignal ebenfalls. Sie erstarren förmlich in ihrer Bewegung, um ihr Gegenüber zu beschwichtigen. Ist des Hundehalters Verhalten plötzlich gar zu hektisch kann es auch sein, dass er noch vermehrt am Boden herumschnüffelt, oder er wird sich gar demütig hinlegen. Er will Sie mit diesem Verhalten nur beruhigen, doch das wollen die Menschen nicht verstehen und bestraft fälschlich noch oft den Hund für sein Verhalten.

  • Einen Bogen laufen


Höfliche Hunde machen umeinander einen kleinen Bogen, bevor sie sich beschnüffeln. Durch das Bogen Laufen beschwichtigen unsere Hunde nicht nur den anderen Hund, sondern auch uns Menschen. Doch das wird häufig gründlich missverstanden. Wenn unser Hund nicht schnurstracks auf uns zukommt, wenn wir ihn rufen, sondern einen Bogen schlägt, werten wir das häufig als Provokation.

  • Splitten


Wenn zwei Hunde oder Menschen zu nahe beieinander sind, könnte dies aus Sicht des Hundes zu einem Konflikt kommen. Um dies zu vermeiden, versucht der Hund, zu "splitten", sich also zwischen Hunde oder Menschen zu stellen. Gesplittet wird unter Umständen aber auch, wenn sich zwei Menschen umarmen oder eng nebeneinander auf dem Sofa sitzen. Wenn der Hund sich dann dazwischen schiebt, hat dies nichts mit Eifersucht oder gar "Dominanz" zu tun.


  • Lernen Sie Ihren Hund kennen


Wer auf Beschwichtigungssignale achtet und seinem Hund zu beunruhigenden Situationen hilft, kann vielen Problemen vorbeugen. Als Beispiel sei hier nur der Umgang mit Kindern genannt: Mit Sicherheit wären viele so genannte "Beissunfälle" vermeidbar, wenn mehr Augenmerk auf das gelegt würde, was der Hund von sich gibt: Ein Hund wird, wenn er bedrängt wird, zunächst Beschwichtigungssignale aussenden. Werden diese nicht beachtet und hat er keine Möglichkeit, sich aus der Situation zurück zu ziehen, wird er als nächstes distanzvergrößernde Signale zeigen. Er knurrt dann, zum Beispiel. Fruchtet auch dies nicht und hat er keine Chance, der Bedrängnis zu entfliehen, gibt es für ihn nur die Möglichkeit, sich durch Schnappen oder sogar Beißen aus der Situation zu befreien.

  • Senden auch Sie Signale die ein Hund versteht


Begegnen Sie einem Hund, der Ihnen gegenüber offensichtlich unsicher ist oder den Ihre Gegenwart beunruhigt, können Sie ihn beruhigen, indem Sie nicht direkt auf ihn zugehen, ihm nicht direkt in die Augen schauen, sich zur Seite drehen oder sogar ganz abwenden. Der Hund wird das verstehen und darauf reagieren.
Oder Sie gehen mit einem Hund Spazieren, der ein Problem mit anderen Hunden hat, so erleichtern Sie ihm die Begegnung mit seinen Artgenossen, indem Sie mit Ihrem Hund gemeinsam einen Bogen um diesen herum schlagen. Ihr eigener Hund kann damit die Distanz einhalten, die er zu anderen Hunden braucht, und der andere Hund wird dieses Signal verstehen. Gut möglich, dass er seinerseits mit Beschwichtigungssignalen antwortet, was die Situation weiter entspannt.
Es ist völlig falsch menschlich zu denken, und den Hund an der Leine zu zwingen sich dem anderen Hund zu nähern. Kann kein Bogen eingeschlagen werden, verlangsamen Sie zusammen mit Ihrem Hund Ihre Bewegungen oder bleiben Sie stehen.

Probieren Sie Ihren Hund und auch fremde Hunde besser zu verstehen. Achten Sie auf seine Signale, denn er kann Ihnen nicht mit Worten sagen wie er sich fühlt. Hunde unter sich verstehen die Signal die ausgetauscht werden bestens.
Selbstverständlich haben Hunde unter sich noch sehr viel mehr Signale, denkt man z.B. die verschiedenen Belllaute, das Fell sträuben, den Schwanz einziehen oder das Schwanzwedeln. Auch die diversen Körperhaltungen sind unter Hunde eine eigene Sprache.

Die unterschiedliche Sprache von Hund und Katze führt deswegen zu ernsten Konflikten. Eine Katze die mit dem Schwanz wedelt ist aufgeregt und zeigt damit aggressives Verhalten, und der Hund versteht damit freundliche Begegnung. Katzen fixieren den Augenkontakt und zeigen damit Freundlichkeit, Aufmerksamkeit oder dass sie spielen möchte, und der Hund versteht darunter Aggressivität. Eine Katze die sich duckt oder dem Gegenüber schräg mit einem Buckel steht ist äusserst auf Abwehr oder Angriff bereit. Ein sich vorne duckender Hund zeigt Langeweile oder Spielverhalten. usw.
Doch weil Frauchen oder das Herrchen als Rudelführer die Katze im Haus dulden, macht das auch der Hund, und er wird der Katze lediglich mal den Tarif erklären, doch ihr kein Leid antun. Ganz anders kann Ihr Hund sich fremden Katzen gegenüber verhalten, denn diese gehören nicht ins eigene Rudel und müssen verjagt werden.

Wenn Sie als Mensch sich nur halb soviel Mühe geben wie der Hund, werden Sie einige Probleme vermeiden können im Alltag mit Ihrem Freund. Zudem macht es viel Spass sich mit dem Hund in seiner Sprach zu verständigen. Ohne dass Sie es bemerkt haben senden Sie schon jetzt hundeverstehende Signale aus. Zum Beispiel wenn Sie mit vorgebeugter Haltung mit den Händen auf die Schenkel schlagen, ist das eine Spielaufforderung für den Hund, oder Sie schauen den Hund mit strengen Augen an und heben den Finger, dann weis der Hund das etwas nicht geheuer ist.

  • Schlusswort:


Niemals wird Ihr Hund verstehen, wenn Sie in Strafen was er vor einer Minute oder länger gemacht oder eben nicht gemacht hat.
Z.B. der Hund kommt erst nach vermehrtem energischem rufen. Wenn er dann endlich bei Ihnen Ankommt und Sie bestrafen ihn, so wird der Hund das mit dem "Zu Ihnen kommen" als Strafe ansehen und das nächste mal noch mehr Widerstand auf Ihre Rufe leisten.
Sie als Mensch müssen etwas umdenken. Was auch immer der Hund "verbrochen hat", wenn Sie nicht unmittelbar, also Infalagranti tadeln können, lassen Sie besser es sein. Auch im schlimmsten Fall muss der Hund sich in Ihrer Nähe beschützt fühlen.
Schlagen ist auch bei Hunden ein falsches Mittel und darf nicht vorkommen.

(c) Copyrigth by K.Dönni & PcDoc-Luzern
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